Gesundheit

Luftverschmutzung macht krank

Saubere Luft ist die Grundlage eines gesunden Lebens in der Stadt und auf dem Land. Besonders in den Innenstädten trägt das erhöhte Verkehrsaufkommen zur Belastung der Luftqualität bei. Feinstaub und Schadstoffe wie Stickstoffdioxid beeinträchtigen die Umwelt und die Gesundheit der Menschen.

Feinstaub

Das Einatmen von feinen und ultrafeinen Partikeln führt zu entzündlichen Veränderungen im Atemtrakt und beeinträchtigt direkt und indirekt das Herz-Kreislauf-System. PM10 kann beim Menschen in die Nasenhöhle, PM2,5 bis in die Bronchien und Lungenbläschen und ultrafeine Partikel bis in das Lungengewebe und sogar in den Blutkreislauf eindringen. Je nach Größe und Eindringtiefe der Teilchen sind die gesundheitlichen Wirkungen von Feinstaub verschieden:

  • Beeinträchtigung der Atemwege: Schleimhautreizungen und lokale Entzündungen in der Luftröhre und den Bronchien oder den Lungenalveolen
  • Einfluss auf den Blutkreislauf: verstärkte Plaquebildung in den Blutgefäßen und erhöhte Thromboseneigung
  • Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System: Veränderungen der Regulierungsfunktion des vegetativen Nervensystems (Herzfrequenzvariabilität) und Erhöhung des Herzinfarktrisikos
  • Erhöhtes Krebsrisiko: Gesteigertes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken

Feinstaub-Partikel sind auch unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte gesundheitsschädlich.

Stickstoffdioxid

Erhöhte Stickstoffdioxid-Konzentrationen der Luft belasten die menschliche Gesundheit zum einen direkt:

  • Reizung der Schleimhäute, besonders der Atemwegsschleimhäute
  • Begünstigung der Entstehung von Atemwegserkrankungen
  • Verstärkung der Symptomatik bestehender Atemwegserkrankungen

Stickstoffdioxid-Konzentrationen sind vor allem für Asthmatiker ein Problem, da sich eine Bronchialkonstriktion (Bronchienverengung) einstellen kann, die zum Beispiel durch die Wirkungen von Allergenen verstärkt werden kann.

Es gibt auch indirekte Einflüsse auf die Gesundheit durch eine erhöhte Stickstoffkonzentration:

  • Belastung mit Stickstoffdioxid steht im Zusammenhang mit Krankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und Asthma.
  • Stickstoffdioxid schädigt die menschliche Gesundheit durch die Bildung von Sekundärpartikeln.
  • Sekundärpartikel sind ein wesentlicher Bestandteil des Feinstaubs. Von daher zieht auch Stickstoffdioxid indirekt alle gesundheitlichen Folgen des Feinstaubs nach sich.
  • Stickstoffoxide schädigen die menschliche Gesundheit durch verstärkte Bildung bodennahen Ozons.

Ozon kann ebenfalls zu Reizungen der Schleimhäute und Atemwege und zur Beeinträchtigung der Lungenfunktion führen. Laut Weltgesundheitsorganisation sterben in Europa jährlich etwa 21.000 Personen vorzeitig aufgrund akuter Ozon-Belastungen. Neben Veränderungen der Atemluft sind Stickstoffverbindungen über komplexe chemische Reaktionsmechanismen auch am Abbau der stratosphärischen Ozonschicht beteiligt. Das erhöht die ultraviolette Strahlung, die die Erdoberfläche erreicht, und damit das Risiko von Hautkrebs-Erkrankungen.